Männerrechte

Ich habe bei Christian eine Diskussion mit Elmar begonnen, die schon jetzt etwas lang und unübersichtlich werden wird, daher erlaube ich mir mal, die hierher zu spiegeln, zumindest meinen Teil.

Ausgangspunkt war Elmars Aussage, dass “leider” nur ein geringer Teil der Antifeministen Männerrechtler sei, worauf ich fragte, wozu man denn Männerrechte bräuchte. Elmars Antwort ist auf den Punkt:

In meinen Augen sind Gruppenrechte, die sich gegen den Staat oder gegen andere Menschen oder Gruppen richten völlig inakzeptabel.

Schön, ja, sehe ich genauso. Es kann nur Rechte für Menschen im Allgemeinen geben; Rechte für Menschen im Speziellen können wir ohne groß nachzudenken in den großen Arier-Topf werfen und im Klo runterspülen. Ist schön für die Arier (oder welche Gruppe auch immer), aber wird halt nicht so klappen, wenn man nicht den Rest der Welt vernichtet (oder so). Ja, man muss Gedanken, auch noch so kleine, in ihrer letzten Konsequenz denken; Zeit macht vieles Wett, was heute eventuell undenkbar ist. Ich meine, wer hätte vor 100 Jahren gedacht, dass Frauen wählen dürfen? Nicht, dass das jetzt eine gute Idee war, aber trotzdem. Wenn etwas – vom Konzept her – nicht so prickelnd ist, lässt man es halt lieber ganz bleiben.

Natürlich sollte es das Recht geben, aus freiem Willen eine Gruppe zu bilden und als Gruppe von Individuen gemeinsam zu agieren, was z.B. im deutschen Recht – Stichwort Sammelklage – nicht geht, aber das ist nicht Elmars Punkt gewesen; ich erwähne das nur, weil es noch relevant werden wird.

„Welches Männerrecht hättest Du denn gerne?“

Abwehrrechte oder Gestaltungsrechte? Zum Beispiel sollte man im Hinblick auf Letzteres die reproduktiven Rechte der Geschlechter überdenken und solche für Männer überhaupt erst mal formulieren.

Das ist genau der Punkt, den ich meinte – es gibt in einer simplen Vorstellung eines “notwendigen” Rechtsstaats, der den Menschen bezüglich seines Lebens, seiner Freiheit und seinem Weg zum persönlichen Glück (life, liberty and pursuit of happyness) schützt  keine “reproduktiven Rechte”, weder negative noch positive. Es steht jedem frei, sich fortzupflanzen oder nicht, das geht den Staat nichts an. Nun leben wir in einem Staat, der findet, es geht ihn was an, und das finden z.B. die Chinesen ja auch, was international nicht so beliebt ist. Ich lasse hier ein “aber unsere Einmischung ist besser als deren” nicht zählen, da das moralisch relativierend ist, und wenn wir mit moralischer Relativierung anfangen, kann ich da gerne weitermachen, was sicher keiner will.

Das Problem an “reproduktiven Rechten” bei Männern ist nicht, dass sie keinerlei Rechte an ihrem Nachwuchs haben, sondern vielmehr, dass Frauen Rechte an ihrem Nachwuchs haben und damit Pflichten für Männer verbunden sind. Es kann doch nun wirklich jedem scheißegal sein, wenn sich irgendeine Schlampe von irgendwem anbumsen lässt und Kinder in die Welt setzt wie doof, oder? Das ist nun erstmal ihre Entscheidung – es gibt x-zigtausend Verhütungsmittel und Abtreibungen – also sollte es auch ihr Problem sein; Handlungen haben Konsequenzen. Da das Kinder-kriegen-oder-nicht aber – zumindest heutzutage – einzig die Entscheidung der Frau ist (sie zur Abtreibung zu zwingen würde ihre körperliche Unversehertheit, was ich unter “Leben” verstehe, verletzen), ist sie auch die einzige, die die Konsequenzen zu tragen hat.

Hierzu könnte man zwei Gegenargumentationen bringen: Erstens der Mann, der seinen Sprößling auch mal sehen wollen würde; aber der hätte sich ja vorher überlegen können, ob er seinen Samen unbedingt in die widerlichste Schlampe abladen muss. Sein Problem. Zweitens die Frage, wer sich um das Kind kümmert – aber das ist eine bereits beantwortete Frage: Die Mutter. Ihre Entscheidung, ihr Problem.

Nun ist es so, dass der deutsche Staat unverantwortliche Mütter auch noch dafür belohnt, Kinder in die Welt zu setzen, die sie sich nicht leisten können, und das ist in einer wohlstandsverwöhnten Gutmenschen-Gesellschaft sicher Mainstream, aber unabhängig davon, ob man das jetzt moralisch als richtig oder falsch ansieht ist es gesellschaftlich nicht tragbar. Die Mutter hat ein Kind bekommen, was nicht automatisch ein produktiver Beitrag zur Gesellschaft ist, was man an ihr selbst sieht, da sie es (und das Kind war ihre Entscheidung) ja nicht versorgen kann, also kann sie sich quasi selbst nicht versorgen. Der gesellschaftliche Nutzen der Mutter ist daher negativ, und der des Kindes – bei ebendieser Mutter als Bezugsperson und den damit einhergehenden Werten – bestenfalls fraglich. Nun mag es Teile der Gesellschaft geben, die das anders sehen, und denen steht es auch frei, das zu unterstützen, aber das ist meines Erachtens keine Entscheidung, die die Gesellschaft als Ganzes betrifft, da es mir ja auch vollkommen egal sein kann, ohne dass ich irgendwelche direkten Konsequenzen zu befürchten habe.

Zudem war diese “alleinerziehende Mütter” – Geschichte bis zum Ausbruch des Wohlstands nie ein gesellschaftliches Problem, daher legen wir das zu “Luxusproblemchen” und sehen mal ein, dass die Welt nicht nur aus Zuckerwatte besteht.

So, welches Problem haben Männer jetzt noch, wenn sie als Haupt-Steuer-/Sozialversicherungszahler oder als Stecher dafür nicht mehr aufkommen müssen? Ein schlechtes Gewissen? Ihr Problem.

Kommt drauf an, was du alles dazu zählst. Und da es ja um meinen Einsaz für Antifeminismus geht, also darum, dem Feminismus eine adäquate Vorstellungen positiver Freiheit von Menschen überhaupt erstmal zu verpassen, finde ich Abwehrrechte zwar wichtig aber nicht ausreichend.

Ja. Ich hoffe, das wurde deutlich.

Und nein, das ist keine totale Katastrophe für alleinerziehende Mütter und ihr nicht-erzogenen nutzlosen Bälger. Man kann das ja “für in sechs Monaten” beschließen, dann ist Bestandsschutz gewahrt und keiner kann sich beschweren. Und “aber die durfte vor einem Jahr noch” zählt nicht, es gibt keine Gleichheit im Unrecht in einem auch nur angeblichen Rechtsstaat, und Recht ist zeitlich ambivalent.

„Kein Problem, gleiche Strafe für Falschbeschuldigungen wie für den Vorwurf, wenn er wahr wäre. Fair und gleichbehandelt.“

Kann man drüber reden, ist aber vermutlich mit der Strarechtssystematik nicht zu vereinbaren.

Der Einwand ist, v.a. wenn man gegen Feministinnen antritt, die den Rechtsstaat mit Menstruationsblut beschmieren, ziemlich fehl am Platz. Wichtiger ist aber, dass Strarechtssystematiken (a) nicht überall gleich sind und (b) nicht in Stein gemeißelt sind. In vielen religiösen Schriften ist eine Falschbeschuldigung ein schlimmeres Vergehen als die Vergehen selbst, und auch wenn man von Religionen nichts hält, so haben diese doch gezeigt, dass sie für das menscliche Zusammenleben einen Wert haben. Wenn Du, Elmar, da also recht hast, ist das immer noch kein Gegenargument; dann ist nur die Strarechtssystematik scheiße.

„Es würde schon reichen, Eigentum und persönliche Freiheit über die abstrakte, missbrauchte „Menschenwürde“ zu stellen, um (fast) alles zu lösen.“

Ein sehr mutiger Vorschlag, den ich für wenig erfolgversprechend halte. Hast du dazu schon einen konkreten Vorschlag?

Das ist ein konkreter Vorschlag. Ein Staat macht keinerlei Sinn, wenn er nicht Dein Leben (und körperliche Unversehertheit) schützt, und ein Staat funktioniert nicht, wenn nicht jeder motiviert ist, seinen Beitrag zu leisten (siehe: Kommunismus; deswegen: Eigentum). Mehr muss ein Staat nicht machen, und erfolgreiche Staaten machen auch nicht mehr. Das Problem hierbei ist, dass sich Staaten – also Regierungen – verselbständigen; Parkinson’s Law. Und dafür dient ihnen jeder Bullshit als Rechtfertigung, in Deutschland ist das halt gerade die “Menschenwürde”. Jeder andere abstrakte Mist geht da auch, vom arisch reinen Rassenmenschen über die feministische Flauschkugelwelt bis hin zur kommunistischen, ideologisierten Selbstaufgabe, die sämtlich dümmlich sind und immer mehr Wein trinken als Wasser predigen beinhalten. Hat nicht funktioniert, kann nicht funktionieren, wird nicht funktionieren.

Eine Gesellschaft, die auf Werten basiert, die alle teilen – und ich denke, dass die drei oben genannten Werte aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung eigentlich alle Menschen teilen – kann funktionieren. Und das tut sie auch. Das Problem fängt dann an, wenn 50%+1 einen Wert beschließen, den 50%-1 nicht teilen. Und das wird nur schlimmer. Ich weiß also nicht, was Du mit “erfolgversprechend” meinst – dafür wird es keine Mehreheit geben? Mag sein, Leute mögen, was sie haben; alle sind in dem Sinn konservativ. Ich bezweifle aber, dass wir sehr viele Gesetze übrig hätten, wenn man die alle mit 80% Stimmen und 80% Quorum beschließen müsste. Das sind “nur” 64%, aber wir hätten nicht den Stuss einer “parlamentarischen” Demokratie, wenn irgendwer denken würde, dass der ganze Mist jemanden interessiert, und nichtmal da gibt es ein Quorum, weil die auch alle nicht hingehen.

Das ist ein System, was Mehrheiten vorgaukelt, obwohl es eigentlich keine gibt. Das bricht hat zusammen. Mei.

Man kann das System nicht innerhalb des Systems ändern, während man sich an die Regeln des Systems hält. Das machen die Leute, die das System immer kaputter machen, als es eh schon war, auch nicht. Im Bundestag, auf dem literally in Stein gemeißelt steht “Dem Deutschen Volke” sitzen Leute, die “Deutschland Verrecke”-Demos unterstützen. Fein. Das ist das Problem. Wenn man was für Männerrechte tun will, muss man das System angreifen, direkt oder indirekt. Oder ignorieren, das schadet ihm am meisten, es hat ja einen enormen Sebsterhaltungstrieb.

Schwarzer hat mit ein paar Dutzend “ich habe abgetrieben” – Schlampen Abtreibung legalisiert. Übertrag das mal auf Unterhaltszahler – zahlt eh ein nennenswerter Teil nicht, aber daraus eine Kampagne zu machen, das wäre eine männerrechtliche Aktion. Das war vor meiner Zeit, aber das waren wohl eher nicht Bilderbuch-Mädchen. Und wenn – das Problem der Männerrechtsbewegung ist, dass sie nichts macht, weil sie zu sehr an das System und dessen angebliche Gerechtigkeit glaubt, und dann resigniert. Du, Elmar, machst da viel wichtige Aufklärungsarbeit, nebst vielen anderen, aber irgendwann muss da ein echter Schlag kommen. Wobei – und das sehe ich genauso – kann es “uns” ja auch weitgehend egal sein, wenn alles vor die Hunde geht. Ist halt schade, aber (mehr) anderer Leute Problem. Das ist das Problem an meinem sehr individualistischen Gesellschaftsentwurf – mangelnde Solidarität – aber die sehe ich halt auch nicht. Divide et impera, sagte der Römer, bevor er von alleine kaputtging. Mei.

 

In meinen Augen muß man hier unterscheiden zwischen justiziablen und nicht-justiziablen Rechten. Was die codifizierten Rechte angeht – Reproduktion wäre sicher gesellschaftsweit ein Thema. Ansonsten meint nach meinem Verständnis „nicht-justiziablen Recht“ soviel wie „ich kann das machen ohne es begründen oder nicht rechtfertigen zu müssen“. Denn natürlich schließt ein Rechtfertigungsverlangen, das ja gerade eine Art Anspruchsgrundlage erzeugt, das Vorhandenseins eines Rechtes aus: Wenn ich erst fragen oder erst via Begründung erzwingen muß, daß x, dann habe ich eben kein mit meiner Person verbundenes Recht auf x.

Legt man dieses Rechteverständnis zugrunde, dann gibt es im sozialen Leben für Männer fast keine und für Frauen jede Menge Rechte. Und es hat bisher imho noch niemand versucht, diesen geschlechterasymmetrischen Sachverhalt seriös zu beschreiben.

Würde der Maskulismus – oder einer seiner Vertreter – das mal machen, dann würde eine Vision für eine soziale Bewegung der Männer geschaffen, die es im Moment so gut wie gar nicht gibt. Aber ich würde das für ebenso wichtig und interessant halten.

Hilft dir das bereits weiter? Sonst frag gerne noch mal nach.

15 Replies to “Männerrechte”

  1. “Strarechtssystematik” bitte das “f” einfffffuegen….
    Es gibt allerdings eine Gleichheit im Unrecht – Auge um Auge, Zahn um Zahn – ganz alttestamentarisch, juedisch – und zwar im Geist der Verhältnismäßigkeit. Um weiterer Eskalation vorzubeugen, kann man der Falschbeschuldigerin die Option geben sich frei zu kaufen (wie es in vielen Staaten auch praktiziert wird). D.h. sie sollte die vollen Kosten bezahlen und eine gerechte Entschaedigung an ihr Opfer.

    Ich finde das Männermagazin von Detlef Bräunig traegt mehr zu echten, praktischen Aenderungen bei als hochtrabendes, kulturhistorisches Geschwafel ueber Menschenrechte. Selbst wenn man seine Ausdrucksweise und Themensetzung nicht so mag, es steckt of mehr praktische Lebenshilfe fuer abgezockte Maenner drin als man wahrhaben will.

    Die meisten Frauen, aber vor allem Feministinnen und links-gruene wollen in einem “land of milk and honey” leben. Das erste Problem das sie gerne ignorieren ist aber, dass die Milch und der Honig nicht vom Himmel faellt, sondern von anderen erarbeitet werden muessen. Das andere Problem ist, dass der Mensch in einem solchen Paradies psychologisch gar nicht existieren kann ohne sich selbst zu zerstoeren. Deshalb sind alle Hochkulturen, denen die Ziele abhanden gekommen sind (Nihilismus) bisher untergegangen.

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    1. @luisman

      “Ich finde das Männermagazin von Detlef Bräunig traegt mehr zu echten, praktischen Aenderungen bei als hochtrabendes, kulturhistorisches Geschwafel ueber Menschenrechte.”

      Das liegt daran, daß du schon überzeugt bist. Für alle anderen ist er nur skurril.

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      1. Ich bin ueberzeugt, weil ich im gleichen Zeitraum ne aehnliche Nummer durchgezogen habe wie Detlef. Es ist ganz wichtig, dass Maenner nicht zum Unterhaltssklaven werden und sich da massiv verweigern, ohne vom Staat laufend bedroht zu werden. Nur wenn die derzeitige Gesetzeslage nicht mehr praktikabel ist, muss sich der Beamtenapparat was neues ueberlegen – Lappen wegnehmen oder in den Knast schreckt heute keinen mehr, weil’s eh nix bringt. Die meisten lesen zwar mit und mosern, aber scheissen sich doch ins Hemd und zahlen weiter. Da koennte man mehr tun.

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  2. Hier erst mal meine Antwort auf deinen Kommentar auf deinen post antworte ich in einem anderen Kommentar.

    “Ich denke, wir sind uns weitestgehend einig; Du denkst, ich bin etwas zu heftig, und ich denke halt, ohne große Ziele braucht man gar nicht anzufangen.”

    Nein, jede Art von “zuviel von dem-und-dem”-Klassifizierung verwende ich nicht: Taugt nichts. Deshalb taugt auch Mäßigung nichts. Sehen wir uns lieber die Thesen und Argumente an:

    “Wo ich Dir vollkommen zustimme ist, dass “der Maskulismus” endlich mal was machen müsste, aber die Gruppe ist jung und wird von allen Seiten und von innen angegriffen, das wird nicht einfach, aber irgendwas deskriptives reicht da nicht…”

    Du hast recht. Ich vermute, daß die Zeit reif ist für normative Fragen. Solche Frage kommen z.B. auf, wenn Leute öffentlich verkünden: “Wieso sollte ich einen Nazi nicht schlagen? Hey – er ist ein Arschloch, er hat es verdient, er hat kein Recht darauf, in Frieden zu leben, seine politische Meinung entzieht ihm seine Menschenrechte.”. Denn hier geht es ganz klar um Gerechtigkeit. Und zwar diejenige Gerechtigkeit, die im Spiel ist, wenn wir sagen, daß ein Vergewaltiger gerechterweise im Knast sitzt und sein Menschenrecht aus Art. 2 GG nicht mehr ausüben kann.

    DAS wäre in meinen Augen eine Möglichkeit. Und man würde sich zugleich dem Zerfall der Gesellschaft entgegenstellen.

    “und wenn ich ehrlich bin, ist “den Scheiß nicht mitmachen” eine zwar zeitaufwändige, aber risikoarme und langfristig zwingend erfolgreiche Strategie.”

    Volle Zustimmung. Deshalb sind für Frauen ja auch MGTOWs viel bedrohlicher als Maskulisten/Männerrechtler/Väerrechtler.

    “Gefühlchen oder _echte_ Probleme?”

    Bei sozialen Rechten geht es nicht um Gefühle, sondern darum, wie dein Leben jeden Tag verläuft, welche sozialen Chancen und sozialen Kosten zu hast. Und wie wichtig das ist, kann man daran sehen, daß die Frauen seit Jahrhunderten ohne Gewalt oder besondere Fähigkeiten oder Taten die Männer zu kostenfreien Dienstleistern gemacht haben.

    “zwingt Dich ja nun _niemand_ dazu, dich an die “Regeln” zu halten, oder?”

    Zwingen? Nein. Aber wenn ich mich nicht daran halte, dann gibt es keine soziale Kooperation. Nicht mit Frauen und mit vielen Männern auch nicht. Denn die verweigern sich mir dann und dagegen kann man wenig machen.

    “Ich glaube nicht an eine “soziale Bewegung der Männer”.”

    Inwiefern nicht?

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  3. “Ich meine, wer hätte vor 100 Jahren gedacht, dass Frauen wählen dürfen?”

    By the way: Die Abschaffung des 3-Klassen-Wahlrechtes ist ebenfalls nicht lange her. Es durften daher auch nicht alle Männer wählen. Und mit Machtstrukturen hat eine Wahl ohnehin nicht viel zu tun.

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  4. “Es steht jedem frei, sich fortzupflanzen oder nicht, das geht den Staat nichts an.”

    Doch. Abtreibung geht den Staat was an, denn auch ein ungeborenes baby ist ein Mennsch mit Rechten und der Wunsch der Frau nach Abtreibung kollidiert 1. mit dem Wunsch des Babys zu leben und 2. mit dem generellen Schutzauftrag des Staates gegenüber seinen Staatsbürgern. Das Zwangsvaterschaftproblem ist ebenfalls Sache des Staates. Denn wenn Männer kein Recht auf Sexualität ohne deshalb gleich einer Vaterschaft zustimmen zu müssen, dann fehlt ihnen ein Abwehrrecht gegenüber Reproduktion. Und das ist sehr wohl Sache des Staates.

    “Und dafür dient ihnen jeder Bullshit als Rechtfertigung, in Deutschland ist das halt gerade die “Menschenwürde”.”

    Sehe ich nicht so. Wer über Menschenwürde man nachdenkt, der merkt, daß sie einen klar abgegrenzten Sinn hat, mit dem man sehr wohl arbeiten kann. Hab ich in einigen posts auf meinem blog auch dargelegt.

    “Man kann das System nicht innerhalb des Systems ändern, während man sich an die Regeln des Systems hält.”

    Eine schwierige Frage, die ich im Moment nicht beantworten kann. Für Hilfe bin ich immer dankbar.

    “Schwarzer hat mit ein paar Dutzend “ich habe abgetrieben” – Schlampen Abtreibung legalisiert. Übertrag das mal auf Unterhaltszahler”

    Schwarzer war eine Frau und damit mit einer sozialen Stellung gesegnet, die mächtiger ist, als alles, was ein Mann so kennenlernen kann – inklusive VW-Manager oder sowas. “Unterhaltszahler” ist letztlich eine Bezeichnung für Männer, die darin versagt haben, eine Frau zufrieden zu stellen und es daher verdienen, als Sklaven zu leben. So funktioniert das. DAS muß erst mal verändert werden.

    “das Problem der Männerrechtsbewegung ist, dass sie nichts macht”

    Richtig.

    “weil sie zu sehr an das System und dessen angebliche Gerechtigkeit glaubt, und dann resigniert.”

    Das ist die Frage.

    “Du, Elmar, machst da viel wichtige Aufklärungsarbeit, nebst vielen anderen, aber irgendwann muss da ein echter Schlag kommen.”

    Im Moment versuchen alle – in meinen Augen – zu machen, was sie am Besten können und neben ihrem sonstigen Leben noch so hinbekommen. Es fehlt an Leuten. Ich könnte sicher auch praktische Arbeit machen, aber dann würde ich nicht bloggen. Für viele ist das die bessere Wahl und ich respektiere das. Daß meine anders ausfällt, ist regelmäßig der Grund für heftige Angriff z.B. von Tristan oder Arne. Aber diese Leute liegen falsch. In Wahrheit gibt es zu viele zu große Lücken und jeder von uns hat nur zwei Hände. So einfach.

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    1. *Wenn* Du die Position vertrittst, dass ein ungeborenes Baby ein Recht auf Leben hat, dann wird das – und das ist ja auch die laufende Diskussion – natürlich schwieriger.

      Ich sehe das ganz pragmatisch: Wenn schon die Mutter das Kind nicht will, warum sollte es die Gesellschaft wollen? Ich kenne keine Antwort auf diese Frage, die nicht reine pseudomoralsiche Selbstüberhöhung wäre. Von daher kann das Kind weg; kann ja auch sein, dass das evolutionär Sinn macht – rein praktisch sind Frauen, die keine Kinder wollen, eine evolutionäre Sackgasse. Wenn diese Eigenschaft erblich ist, würde sich das quasi von alleine erledigen.

      Und so, wie es jetzt ist, haben Männer nur deswegen unzureichende Rechte, weil ihnen Pflichen aufoktroyiert werden. Solange das der Fall ist bin ich natürlich auch für “mehr Männerrechte”, aber mir wäre die “Pflichten streichen”-Lösung sehr viel lieber, und die ist auch einfacher umzusetzen; da muss keiner was machen, niemand streiten, ist alles klar.

      Und Deine These, dass sich Männer jahrhundertelang zu kostenfreien Dienstleistern gemacht hätten, halte ich für sehr gewagt. Männer sind im Schnitt nicht so blöde, zu geben, ohne was zurückzubekommen. Komm, Du bist doch auch verheiratet, oder? Ich bin mir sicher, dass das für Dich kein einseitiger Deal ist. Ist es zumindest bei mir nicht.

      Das einzige´, was ich sehe, ist, dass der Staat Männer als kostenfreie Dienstleister haben will, was halt schlicht nicht funktioniert. Ehen gehen runter, Kinder gehen runter, Steuerhinterziehung steigt, und gerade mal 18% der Deutschen würden für ihr Land kämpfen – sagen sie, machen würden es wahrscheinlich weniger. Das ist ein *kaputter* Staat. Ich glaube sehr an sowas wie ausgleichende Gerechtigkeit, und das hat der Staat auch verdient. Oder das ist einfach natürlich – menschliche Körper können ja auch nicht unendlich alt werden, sondern entwickeln halt früher oder später Krebs. Klar, man kann den Krebs thematisieren, behandeln, rausschneiden, aber am Ende stirbt der Mensch trotzdem.

      Das kann man jetzt leicht als nihilistische Sicht mißverstehen, aber das ist das genaue Gegenteil: Ich denke, wenn man den Crash als Designelement des Systems berücksichtigen würde, käme man auf bessere Systeme. Nur leider sind die Systemmacher immer verträumte Ideologen, die alles für die Ewigkeit haben wollen. Klar, sit auch populärer als “mei, Crasht halt”, aber so rein empirisch crasht es halt *immer*.

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      1. “Du die Position vertrittst, dass ein ungeborenes Baby ein Recht auf Leben hat, dann wird das – und das ist ja auch die laufende Diskussion – natürlich schwieriger.”

        Na ja … das wird eigentlich gar nicht gebraucht. Stell dir mal Folgendes vor: Eine Frau erwartet ein Kind von einem Bettler. Der reiche Vater hält das für eine Schande und tritt der Schwangeren solange gegen den Bauch, bis es zu einem Abort kommt. Sicher liegt eine Körperverletzung vor. Aber vielleicht stimmt die Schwangere dem Vater sogar heimlich zu, hätte nur selbst nie was gegen die Schwangerschaft gemacht. Dann ist diese Körperverletzung nicht strafbar. Sollen wir jetzt daraus folgern, daß der gewaltsame Abort gar nicht strafbar ist? Kommt einem seltsam vor, oder? Der Punkt daran ist, daß das Baby entweder selbst ein Rechtssubjekt, ein Inhaber von Rechten ist oder nicht. Wenn das Baby das nicht wäre, dann könnte jeder mit ihm pränatal machen, was er will – auch wenn die Schwangere gar nichts gegen die Geburt des Kindes hat. Aber das ist ein Problem z.B. wegen schädigender Folgen pränataler Diagnostik, den daran hängenden Schadensersatzansprüchen und so weiter. Schützen kann davor nur die Annahme, daß das Baby ein Rechtssubjekt ist. Und genau dann, wenn das der Fall ist, gibt es einen Konflikt zwischen den Rechten des Ungeborenden und den Interessen der Schwangeren. Und der Staat muß alle Rechtssubjekte gleichbehandeln – geboren oder nicht. Deshalb ist Pro-Abtreibung eine Stellungnahme gegen die Stellung des Säuglings als Rechtssubjekt. Und genau deshalb hat der Gesetzgeber § 218 StGB so formuliert, wie er es getan hat: Abtreibung ist rechtswidrig, aber straffrei. Politisch wollte der Gesetzgeber Abtreibung ermöglichen. Rechtlich konnte er es nicht.

        Erst wenn Abtreibungsdiskussionen diesen Punkt erreichen, werden sie interessant. In der Regel tun sie das nicht und schwimmen in irgendwelchen theologischen “Wert des Lebens”-Faseleien herum. Und Feministen haben schon gar keine Ahnung davon.

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        1. Komm, dieses “wir finden es rechtlich falsch, aber sanktionieren es nicht” ist doch nutzloses Geblubber. Ist ja schön, dass sich der Gesetzgeber nicht entscheiden will, aber das wäre seine verdammte *Aufgabe*. Und selbstverständlich kann der Gesetzgeber ungeborene Babys auch als nicht-Rechtssubjekte definieren; das will er halt nur nicht und ich bezweifle auch, dass es da eine Mehrheit gäbe, aber ich persönlich hätte da kein Problem damit. Vollkommen analog die Vater-Tochter-Geschichte. Das muss man jetzt nicht gut finden, aber dann sollte man auch dazu stehen und nicht unwürdiges Wischiwaschi wie “rechtswidrig, aber straffrei” machen. Entweder man findet es falsch, dann sanktioniert man es, oder nicht, dann sanktioniert man es nicht. Wollen wir als nächstes Genozid “rechtswidrig, aber straffrei” definieren, oder wann fängt man denn an, sich lächerlich zu machen?!

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          1. “Wollen wir als nächstes Genozid “rechtswidrig, aber straffrei” definieren, oder wann fängt man denn an, sich lächerlich zu machen?!”

            Ich verteidige nicht, was der Gesetzgeber macht. Ich erkläre es nur verständlich.

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      2. “Und so, wie es jetzt ist, haben Männer nur deswegen unzureichende Rechte, weil ihnen Pflichen aufoktroyiert werden.”

        Bitte unterscheide:

        Abwehrrechte sind negative Freiheiten. Positive Freiheiten sind Gestaltungsrechte. Rechte benötigen keine Begründungen. Pflichten und negative Abwehrrechte schließen sich aus, Pflichten und positive Freiheiten auch. Wengier Pflichten heißt dahere noch nicht, daß Männer alle positiven Freiheiten haben, die Frauen haben.

        “Männer sind im Schnitt nicht so blöde, zu geben, ohne was zurückzubekommen.”

        Am Anfang hoffen sie, daß der deal aufgeht. Und wenn sie dann im Laufe der Zeit von den Frauen enttäuscht werden, dann macht der Staat es für die Männer so teuer wir möglich, daraus Konsquenzen zu ziehen. So wird gesellschaftlich Stabilität staatlicherweise heute erzwungen. Und die Frauen tun alles, daß es so bleibt, wenn andersfalls würden sie ihr gesellschaftliches Abwehrrecht gegen die Pflicht zur Erwerbsarbeit für das eigene Leben gefährden.

        “Komm, Du bist doch auch verheiratet, oder?” Bin ich und meine Frau hat mich nie anders als als Männerrechtler kennengelernt. Sie war erst sehr interessiert an unserer Sache und nun ist sie ein wenig davon gelangweilt, weil wir nicht vorankommen.

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        1. Ich bezweifle, dass erzwungene gesellschaftliche Stabilität funktionieren kann, mittelfristig.

          Und dass Frauen de dacto ein “Abwehrrecht gegen die Pflicht zur Erwerbsarbeit für das eigene Leben” haben mag ja sein, aber das kann (und sollte) ja mirwegen weg.

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      3. “Das einzige´, was ich sehe, ist, dass der Staat Männer als kostenfreie Dienstleister haben will, was halt schlicht nicht funktioniert.”

        Der Staat tut dies im Interesse der Abwehrrechte der Frauen durch die Männer dieses Staates, die es als persönliche Ehre oder Zeichen ihrer Männlichkeit ansehen, sich dafür einzusetzen, dem wertvolleren Geschlecht den harten Existenzkampf zu ersparen. An dieser Erkenntnis führt leider kein Weg vorbei.

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