Es ist erstaunlich wie erschreckend zu sehen, wie dumm Menschen sind. Freilich ist das ein Kernthema meines Blogs, aber es ist erstaunlich, wie sich die (politische) Dummheit vom wuchernden Krebsgeschwür des Feminismus immer mehr metastasiert… freilich aber waren die anderen Geschwüre auch immer da; sie störten nur nicht sonderlich.
Natürlich bin ich so selbstreflexiv, dass ich die Möglichkeit in Betracht ziehe, auch nur zunehmend politisch radikaler zu werden, aber mir war schon schnell nach dem ersten Kontakt mit dem Feminismus klar, dass ich eigentlich überhaupt nicht politisch sein sollte – Politik ist ein widerliches, schmutziges Geschäft, was auf lange Sicht immer (nennt mir ein Gegenbeispiel) Menschenleben kostet. Nun bin ich kein philantropischer Gutmensch, den das stören würde; ich bin mir nur zu gut, mir selbst die Hände schmutzig zu machen.
Von daher hat sich wohl auch mein Blog immer mehr in die politische Richtung verschoben, die da vor den Konsequenzen warnt – wohlwissend, dass solche Warnungen schon vor 2.000 Jahren nichts genutzt haben.
Und den Punkt kann ich nur wiederholen, wie alle intelligenten Menschen vor mir, die zunächst ignoriert, dann bekämpft wurden, um dann (als die Menschen noch Anstand hatten) den Schierlingsbecher offeriert zu bekommen – oder, in jüngerer Zeit, einfach ins Gulag gesteckt zu werden.
Denn Politik ist keine Vernunfts-, sondern eine Machtfrage, so grob haben die linken Spinner da gar nicht so Unrecht. Das Problem an Macht ist aber nicht nur, dass sie korrumpiert, wie das Luisman heute beschreibt, sondern dass Macht nicht dauerhaft haltbar ist.
Freilich, dass muss kein Naturgesetz sein, aber es ist eine die soziale Wirklichkeit. Grob gesagt bedeutet das, dass ich hier die (sicher nicht neue, siehe alte Griechen und Römer) philosophische These verfolge, dass jedwede Regierungsform von vornherein an ihrer eigenen, selbst gewählten Konstitution scheitern muss. Oligarchiebildung und Kleptokratie, Kooruption und Eigennutz sind da zentrale Punke, an denen das in der Vergangenheit oft gescheitert ist, aber das ist – meine Behauptung – nicht verhinderbar.
Luisman schreibt, man müsse “sicherstellen, dass diejenigen die Macht haben, ihre Verantwortung auch wahrnehmen”, was ein hehrer Gedanke ist, den ich durchaus unterstütze.
Die Frage ist aber: Wie macht man das?
Was ist das ultimative Mittel, Verantwortung zu erzwingen? Verräter umbringen, möglichst grausam, Skaphismos?
Das stellt uns aber vor gleich mehrere Probleme, selbst wenn wir gutmenschliche Moral jetzt mal außen vor lassen:
(1) Egal, wer den Erfolg oder Misserfolg der Politiker zu verantworten hat, es müsste eine Instanz geben, die ebendiesen beurteilt. An diese wären die gleichen Kriterien anzulegen, und das wird ein Mandelbrot – so entstehen (nutzlose) Bürokratien. Wichtiger aber ist: Egal auf welcher Ebene, bleibt das alles korrumpierbar, und selbst wenn man Politiker nach ihren n Jahren Amtszeit grundsätzlich zu Düngemittel verarbeiten würde, wäre das kein Garant dafür, dass sie vorher etwas sinnvolles tun – freilich, es würden wenigstens (und das ist ein wichtiger und prinzipiell guter Punkt) nur Leute Politiker werden, die bereit sind, für ihre Ideale zu sterben – weil sie das ja müssten, aber mal ehrlich: Jeder durchgeknallte islamistische Terrorist würde das sofort machen. Daher:
Selbst die ultimative Abschreckung vor Machtmissbrauch ist daher kein Garant für gute Politik.
Freilich ist dieser Gedanke auch nicht neu, Hobbes’ Leviathan geht in etwa in diese Richtung – und ich bin ein großer Fan von Hobbes in zumindest dem Punkt, dass der Staat keinerlei Aufgaben haben sollte, außer ein paar grundsätzliche Menschenrechte zu garantieren.
Das Problem ist, dass man dem Staat zur Erledigung auch nur dieser Aufgaben eine gewisse Macht übertragen muss, und damit gelangt man zwangsläufig wieder in das oben beschriebene Macht-Dilemma.
Ein paar linke Spinner beschreiben das (in fucking 20 Seiten Text) hier sehr gut:
The primary recruitment tool of the fascist is the appearance of power. […] Regardless of whether or not you agree with it or consider it ethical, people punch fascists because it frequently works.
Wundert das irgendwen? Kommunismus funktioniert – sieht man an Nordkorea – hervorrangend, wenn man jeden, der sich beschwert, dass er nichts zu essen hat, in ein Gulag sperrt (mit noch weniger zu essen). Wirtschaftsorientierter (dazu gleich mehr) Nationalismus funktioniert – sieht man an den Vereinigten Staaten seit über 200 Jahren mit einer sehr liberalen (freiheitlichen) Verfassung ebenso, aber jede nationale Bewegung braucht einen externen Treiber der Einheit – und auch die USA zahlen ihren Preis in Blut (aktuell von Libyern, Syriern, Iranern, Irakern, Afghanen; früher Vietnamesen, Koreanern, Nazis, Spaniern, blabla etc. pp.).
Nun ist das zentrale Problem hier: Es funktioniert eben im Kern nicht – zumindest nicht langfristig.
An der Stelle muss man sich übrigens entscheiden, ob man Werterelativismus betreiben will, oder aber seinen freiheitlichen Grundgedanken aufgibt. Denn irgendwelche Kameltreiber umzubringen, nur weil die – wohlgemerkt woanders – Sexsklavinnen halten, ist nicht liberal, sondern stellt die eigenen Werte über die der Anderen.
Nun mag man – aus unserer, westlichen Perspektive durchaus “legitim”, wie das die Linken ausdrücken – durchaus kritisieren, dass deren Werte scheiße und unsere viel besser sind, aber für einen freiheitlichen Menschen geht sowas halt nicht – man kann deren Werte scheiße finden, klar, aber man kann Dritten seine eigenen Werte nicht aufzwingen, sonst ist man Totalitarist. Wenn Euch das nicht einleuchtet, denkt an harmlosere Themen – es ist ein relativ geringer Sprung von “Man muss alle Ungläubigen töten” über “man muss alle Schwulen töten” bis hin zu “man muss alle töten, die nicht meiner Meinung sind”.
Das Problem an einer solchen, natürlichen Divergenz der Meinungen ist sehr mannigfaltig: Zum einen werden sich Werte A als sehr viel nachhaltiger als Werte B herausstellen – siehe z.B. Deutschland West 1960 vs. Deutschland Ost 1960 – fortfolgende. Es entsteht also durch Pluralität automatisch Ungleichheit, und diese lässt sich nicht, wie das radikale Rechte tagträumen, durch Umbringen aller Neger (Juden, sonstwas) beseitigen, aber auch nicht, wie die Linken spinnen, durch vollkommenes Ignorieren ebendieser Tatsache.
Wenn die Menschheit mal akzeptieren würde, dass (I) Menschen im Kern alle unterschiedlich (nicht: gleich) sind, wäre das ein Anfang.
Aber das konfligiert damit, dass (II) Menschen im Kern doch wieder alle gleich sind – alle wollen für sich nur das Beste herausholen, ganz hedonistisch.
Wenn wir diese beiden, konfligierenden Prämissen als gegeben annehmen, wäre die einzig sinnvolle Politik eine, die beide Interessen zu einem stabilen Ausgleich bringt – was übrigens auch jedwede jemals existente politische Bewegung versucht hat, mit mehr oder weniger Ignoranz der einen oder der anderen Seite; das wäre die politische “Rechte” respektive “Linke”.
Das Problem ist aber, dass die beiden Positionen grundsätzlich unvereinbar sind. Wirtschaftliche Systeme versuchen hier, einen “fairen” Ausgleich zu schaffen, aber wirtschaftliche Systeme sind (a) nur mit Macht (=Politik) vernünftig auch nur zu etablieren, (b) führen zu Machtkonzentrationen und (c) sind damit aufgrund der Prämissen (I) und (II) wiederum zum Scheitern verurteilt, da sie das Inkommensurable zu vereinen versuchen.
Wir könnten daher einfach akzeptieren, dass es keine langfristige gesellschaftliche Stabilität gibt – da gibt mir die Geschichte Recht – und auch nicht geben kann.
Was aber wiederum bedeutet, dass kurz- respektive mittelfristig die “beste” Lösung gefunden werden sollte – auf Seiten der Antifa ist es erstrebenswert, dass keine Nazis existieren, wie uns CNN erklärt:
Activists seek peace through violence
Nun mag das ein dummer Bauernspruch sein, aber: Gewalt erzeugt Gegengewalt, was auf die Prämisse (II) zurückzuführen ist. Das wird alles nur schlimmer machen; konkretes Beispiel wäre Deutschland in den 1920ern.
Freilich ist das im Interesse der aktuell “Mächtigen” – solange sich intern Gruppe A mit Gruppe B kloppt, wird das zum Machterhalt notwendige Blut von vielen ganz freiwillig vergossen.
Da aber Idioten auf beiden (Prämisse I) Seiten sich in ihrer freien Entwicklung (II) eingeschränkt sehen, wird das nur immer schlimmer werden, bis es richtig kracht.
Muss es.
Merkel, Erdogan etc. pp. hoffen nur, dass sie schon tot sind, bis das passiert. Trump ist es sicher, aber er sagt es wenigstens. Hört ihm nur keiner zu – wie mir auch.
Das ist akuell die einzige Funktion von Politikern: Den unausweichlichen Zusammenbruch möglichst weit hinauszögern.
Das war immer die Funktion von Politikern, weil es in ihrem eigenen Interesse (II) lag. Vom Pharao über König, Kaiser, Reichskanzler, hin zu Merkel.
Demokratie – der Streit der Meinungen – ist damit auch nur ein Mittel zum Zweck, das (zwangsläufige) Systemversagen hinauszuzögern – und wohlgemerkt ein sehr erfolgreiches.
Das besondere Problem heute ist, dass es in der gesamten Menscheitsgeschichte noch nie passiert ist, dass eine freiheitliche, liberale Demokratie (modern-idiotischer Prägung, in der auch noch jeder Depp wählen durfte), zusammenbrach.
Bislang konnte man dem sehr unzufriedenen, armen Pöbel nämlich noch irgendeinen Lolli anbieten, mit dem alles besser würde.
Was aber sollen die heutigen Politiker noch anbieten? Mehr Geld für Nichtstun, was dadurch nur noch weniger wert wird? Das wird sehr schmerzhaft.
Aber: Hey – liebe Menschen, liebe Politiker: Geld ist nur ein relativer Wert. Geld unterliegt aber den gleichen Beschränkungen (I) und (II), und funktioniert daher auch nicht ewig.
Das ist aber nicht so wichtig, da Geld per se nur den Sozialkontrakt einer – oder heute aller – Gesellschaften verkörpert, miteinander zu kooperieren. Ein paar pickelige Jungs in Mamas Keller können heute Geld machen, nennt man Bitcoin, Ethereum oder so. Es geht nur darum, sich darauf zu verlassen, dass nicht plötzlich irgendwer beliebig viel davon macht, weil er kann – und jeder, der kann, wird das tun, momentan machen das die EZB, FED und viele andere, früher waren das halt Könige, Kaiser und Hitler.
Das ist aber egal.
Geld ist nur ein relativer Wert.
Macht man halt einen neuen.
Bei Regierungen ist das was anderes. Die sind (eigentlich) nur für ganz wenige, wichtige Aufgaben da. Den Rest könnte man sich sparen – dafür gibt es Geld. Wir brauchen aber dafür keine DM, keinen Euro. Aber auch kein Sozialsystem; jeder anständige Mensch wird Bedürftigen etwas geben, und jeder, der das nicht tut, wird vom Rest der Gesellschaft kein Mitleid erwarten können, wenn in seinem Garten plötzlich ein Grab ist und in seinem Haus ein ehemaliger Bedürftiger wohnt.
Der einzige Wert, über den man sich als Gesellschaft einigen muss, ist, wo hier die Grenze zu ziehen ist. Und um die durchzusetzen, braucht es einen Staat.
Leider.
Für den Rest aber nicht. Wir brauchen keine 50%ige Staatsquote. Wir brauchen keine Armeen. Wir brauchen keine Kommunisten. Wenn wir wirklich frei sein wollen, brauchen wir all das nicht.
Wir müssten aber bereit sein, für diese freiheitlichen Ideale zu sterben.
Was dann zu Problem (III) führt: Menschen wollen in den Regel nicht sterben.
Blöd.
Also, für die Menschen. Gut für die Politik, die “Kapitalisten”, die “Mächtigen”. Die können A versus B ausspielen, und die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen lassen.

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