Sooo… diesmal gibt es Bonusmaterial im Video. Wenn ich aber nicht wenigstens ein Like (oder einen Daumen runter, irgendeine fucking Reaktion halt) auf Youtube bekomme, war’s das. Videos machen ist ein Scheiß Aufwand, wenn man keine Ahnung von Videos machen hat, selbst mit einer billigen ppt als Bild. Versprecht Euch halt mal sieben Minuten lang nicht gänzlich entsetzlich. Oder erklärt mir, wie man Videos schneidet.
Vor ein paar Tagen tickerte bei Christian das unreflektierte Geschreibsel einer Lehramtsreferendarin über ihr Entsetzen darüber durch, dass selbst kleine Kinder zwischen der Realität und gewünschten Meinungen differenzieren können.
Zu einem anderen Jugend-Thema schreibt ebenso der Spiegel ebenso unreflektiert:
Umfrage unter Jugendlichen
Komasaufen wird uncool
Basis für diese “Erkenntnis” ist eine Studie der BZgA, um ihre horrend teuren Kampagnen zu rechtfertigen. Auch horrend teure Studienergebnisse haben die gewünschte Wirkung:
So greift durchschnittlich jeder zehnte Befragte zwischen 12 und 17 Jahren einmal in der Woche zu alkoholischen Getränken, wie die Bundesbehörde am Donnerstag mitteilte. Im Jahr 2004 waren es noch mehr als doppelt so viele (21,2 Prozent).
Schön und gut, möchte man meinen. Ist es aber nicht. Denn nur weil die sagen, dass sie sich nicht die Birne zukippen, heißt das noch lange nicht, dass sie das nicht tun. Dafür müsste man mal die Zahlen zum Komasaufen anschauen – die sind zwar erfreulicherweise auch rückläufig, um 2,2% von 2014 auf 2015 – bezogen auf absolute Zahlen, nicht auf eine hochgerechnete Umfrage.
Nun ist das Problem dabei, dass nominal weniger Jugendliche, die sich ins Koma saufen, nicht automatisch prozentual weniger Jugendliche bedeutet, die sich ins Koma saufen – 2015 gab es schlicht 168.195 Kinder und Jugendliche weniger als 2014, das sind 1,54% weniger Kinder, die sich ins Koma saufen können. Wenn das dann nur ein halbes Prozent weniger macht, ist das jenseits einer epidemiologischen Zuverlässigkeit und wahrscheinlich ein statistisches Artefakt.
Es wird hier also gefeiert, dass “Komasaufen uncool wird”, und das seit 2004 – obwohl 2004 lediglich 17.931 Jugendliche wegen Komasaufen im Krankenhaus waren, 2015 aber 21.907. Das sind 22,1% mehr.
Bedenkt man dann, dass die vorhandene Anzahl an Kindern und Jugendlichen in Deutschland zwischen 2004 und 2015 im gleichen Zeitraum um 15,7% abgenommen hat, wäre der naheliegende Schluss eigentlich, dass die jetzt (1) mehr saufen als früher und (2) das nicht mehr zugeben.
Danke, Political Correctness, danke für Millionen verschwendeter Gelder bei der BZgA, danke an die Regierung für Sondersteuern auf Alcopops. War super erfolgreich.
Darauf erstmal ein Bierchen; so einen Scheiß hält man ohne ja nicht aus.
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