Quentins Pudeleien: Flirten

Hach, ist das ergiebig. Heute mit Tami Holdenried, die kaum jemand von der Bettkante stoßen würde…

Jungs, ihr benutzt immer die gleiche Masche!

freilich aber am nächsten Tag rauswerfen würde, weil sie offenbar dumm ist. Die Rubrik heißt “Mädchenfragen”, und das ist keine Frage.

erklärten die Jungs: Der Spaziergang durch den wunderschön angelegten Park in der Münchner Innenstadt in Kombination mit einem Kaffee to Go sei Toms Klassiker, seine Masche sozusagen. Das Programm, das er mit jedem Mädchen durchzieht

Um die Effizienz von Toms Masche zu beurteilen müssten wir jetzt noch wissen, ob das Ziel von “Coffe to Go im Hofgarten” nur kurz vögeln oder eine Beziehung ist. Im ersten Fall ist sie gut, im zweiten nicht.

Ich selbst bin noch nie auf die Idee gekommen, das Programm eines gut gelaufenen Dates beim nächsten Typen einfach zu wiederholen.

Ich schon, aber es sind nicht alle Mädchen so einfach rumzukriegen.

Dort kocht er jedes Mal das gleiche Pilzrisotto. Dieses Gericht hat im Kreis seiner Kumpels sogar schon einen ziemlich doppeldeutigen Spitznamen bekommen: Der Dosenöffner.

Höhö. Habe ich auch versucht, hat nur einmal geklappt. Wenn ich wieder 16 wäre, würde ich es aber nach diesem Artikel vielleicht mal mit Pilzrisotto versuchen.

Ich verstehe das nicht. Vielleicht ist das nur meine eigene Naivität, aber sollten die Dates nicht so individuell sein wie die Menschen, mit denen man sich verabredet?

Das verstehst du nicht, Tami, weil du eine Frau bist. Frauen bekommen von klein auf eingeredet, dass sie alle ganz besondere Schneeflocken sind, aber im Grunde sind sie dann doch weitestgehend gleich. Es gibt Sachen, die funktionieren einfach bei über 90%. Und ich gehe davon aus, dass du auch schon mal Pilzrisotto hattest, sonst wäre dir das ja nicht aufgefallen, gell?

Schwenk zu Quentin:

zunächst mal: Ich bin absolut schockiert von der Einfallslosigkeit eures “Toms”. Ein Starbucks-Kaffee im Hofgarten ist ja in etwa so innovativ wie der Aufbau eines Helene-Fischer-Songs!

… der sich durchaus über zwei Millionen mal verkaufen lässt. Das klingt jetzt so, wie Quentin das formuliert, wie eine wirklich gute Empfehlung, zumal Helene-Fischer-Songs jetzt nicht schlecht sind.

Welche “Dosen” er damit öffnet …, sei mal dahingestellt

Hmmmm… naja, ganz offensichtlich solche wie Tami. Und ich hätte jetzt auch nichts gegen Helene Fischer. Ich glaube, dass Quentin da keinen guten Punkt macht…

Dass wir diese Methoden haben, möchte ich gar nicht leugnen. Wann immer mein ehemaliger Mitbewohner … bla… indisches Curry, was Quentin nicht mag… bla… Die Sache schien eine absolut sichere Nummer zu sein.

Bei mir was das Hähnchen-Coucous, aber das hat wie erwähnt nur einmal funktioniert; meine Frau fand das öde.

Die Antwort ist nämlich erschreckend simpel: Weil die Masche nun mal ganz offensichtlich funktioniert hat.

Das ist aber jetzt keine sonderlich pudelige Antwort, nicht wahr? Freilich, das hätte man auch gleich schreiben können, wie ich oben, ohne vorher zwei Seiten lang über die offensichtlich beineöffnenden Kochkünste ehemaliger Mitbewohner herzuziehen, aber gut… erstaunlich, dass da endlich mal was ehrliches, männliches und korrektes von Quentin kommt. Aber Quentin hat ja auch eine Tochter, irgendwann scheint er ja auch mal irgendeine Schlampe rumgekriegt zu haben. Die sich ganz offensichtlich nicht um ihre Tochter kümmert, deswegen Schlampe. Aber vielleicht tue ich ihr da Unrecht und sie war nur zu high.

Aber natürlich ist an eurem Vorwurf des Alle-über-einen-Kamm-Scherens auch was dran. … Vielleicht geht es also gar nicht darum, die besterprobte Variante immer wieder aufs Neue abzuspulen. Vielleicht haben manche einfach keine andere. Ich natürlich schon.

Hunger?

Ah – daher weht der Wind: Anbiedern. Ich bin ja ach so kreativ und würde nie etwas mit Sachen zubereiten, deren Namen ich nicht kenne (dafür meckert er oben bei seinem Curry-Kumpel rum; das ist der Lesbarkeit zum Opfer gefallen), was zwar jedem, der kochen kann, zeigt, dass Quentin eben nicht kochen kann, sondern schön nach Chefkoch.de mit einer Einkaufsliste zum Supermarkt geht und da nach exotischem Gemüse (“Was hiervon ist denn bitte Sellerie?”) fragen muss – ah, ich vergaß, die Zutaten müssen natürlich Bio sein heutzutage, da ist das natürlich alles beschriftet.

Freilich aber kenne ich das auch – ich hatte einen sehr netten Kollegen, nennen wir ihn Victor, dessen “Masche” ein Stauß Fleurop-Blumen war. Ende. Man macht also total auf Gentleman beim Kennenlernen, und dann ist man eh eine Woche weg. Man bekommt da mehr oder weniger natürlich nur einen bestimmten Frauentyp mit eher niedrigem Haltbarkeitsdatum, aber für nette Anekdoten beim todmüde Montagmorgens am Münchner Flughafen rumsitzen war das nicht schlecht.

Nun “kochte” auch Victor für die Damen – also, warf was von einem nahegelegenen Lokal in eine Pfanne und stellte was in den Ofen – und danach ging es auf die “Fickcouch”. Die Fickcouch hat ihren Namen von einer Herrenmodeverkäuferin, die ebendiese eierschalenfarbene Ledercouch so nannte, weil Victor – was ihm nicht so klar war – offenbar ein Faible für Herrenmodeverkäuferinnen hat und ihren halben Bekanntenkreis schon durch hatte. Auf der Couch, was ihm so nie wirklich aufgefallen war.

Was dem Erfolg der Masche aber wohl nicht abträglich war.

Von daher bezweifle ich, dass Quentins pudeliges “ich bin ja so toll, ich behandle alle Frauen wie ganz besondere Schneeflocken” jetzt wirklich mehr Erfolg hat als ein einfaches, ehrliches “Du, meine Fickcouch ist durchgebrochen und ich bekomme nächstes Wochenende eine neue. Wollen wir die einweihen?”

Wo mir einfällt, das ich mal ein neues Sofa bräuchte.

2 Replies to “Quentins Pudeleien: Flirten”

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